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Aleida, die Zauberhexe

Mitten im großen Wald wohnt Aleida, die Hexe, in einem weißen Haus mit einem spitzen Dach. Das Haus hat kleine runde Fenster und eine Tür, neben der eine rote Laterne hängt. Ja, die Aleida hat ein sehr schönes Haus. Doch trotz allem fühlt sie sich manchmal sehr einsam in ihren Haus im großen Wald. Leider gibt es nämlich nur noch sehr wenige Hexen, die mal zu Besuch kommen könnten. Die Tiere im großen Wald haben alle Angst vor Aleida, weil sie hexen kann. Also kommen die auch nicht zu Besuch. Mit den Zwergen ist es ähnlich. Wenn sie Aleida aus der Ferne sehen, laufen sie schnell zu ihren Löchern, die in den Untergrund führen. Sie trauen Aleida mit ihren Hexenkünsten nicht über den Weg.
An einem schönen Tag fliegt Aleida auf ihrem Besen über den Wald. Ausversehen fliegt sie zu tief und muss auf dem Schornstein von einem großen Haus landen. Zum Glück sind keine Menschen in Sicht. Aleida schaut sich neugierig um. Was für einen schönen Garten sie hier haben! Und was sieht Aleida dort zwischen den Veilchen und den Ringelblumen? Einen Zwerg! Sie schaut noch einmal genau hin und erkennt, dass er aus Stein ist. Oh, wie schön er aussieht! Ein Gartenzwerg aus Stein. So etwas möchte Aleida auch haben…!
Bald fliegt sie auf ihrem Besen wieder nach Hause und nimmt ihr GROßES HEXENBUCH aus den Bücherregal. Und mit Verlaub! Auf Seite 1300 steht ein Spruch, mit dem man einen lebenden Zwerg in einen aus Stein verwandeln kann. Einfach einen Trank brauen und ein paar Tropfen auf einen echten Zwerg tröpfeln. Dann verwandelt er sich in sein steinernes Ebenbild. Aleida schreibt alles, was sie für den Trank braucht auf einen Zettel: Brennnesseln, rote Kleeblätter, Schneckenschleim, ein Eichenblatt und noch viel mehr! Sie nimmt einige Behälter aus ihrem Regal, hängt einen Kessel mit Wasser über die Feuerstelle und singt mit ihrer rauen Stimme: Jetzt werd ichs ihnen allen zeigen! Bald sind alle Zwerge Steine!“
Das hört Krah, eine große Krähe, die im Baum neben Aleidas Haus sitzt. Er ist entsetzt. Die armen Zwerge! Und wenn Aleida einen Zwerg zu Stein machen kann, dann sicherlich auch eine Krähe! Und dann auch alle andere Tiere im großen Wald. Was für eine Katastrophe!
Ganz vorsichtig fliegt er zu dem runden Fenster, das Aleida geöffnet hatte, um den Dampf von dem kochenden Wasser abziehen zu lassen. Aleida liest in ihren GROßEN HEXENBUCH „Streue ein paar Eichenblätter in den Kessel…“ Sie greift nach einem Glasbehälter, schüttelt ihn und…nichts. Er ist leer. „So ein Mist, jetzt muss ich noch einmal in den Wald, um Eichenblätter zu sammeln“, brummt sie. „Noch schnell das Hexenbuch zurück ins Bücherregal gestellt…nicht vor zu stellen, das damit etwas passiert, dann könnte ich nie wieder zaubern“, murmelt sie.
Dann nimmt sie ihren Besen und fliegt zurück in den Wald. Krah die Krähe sieht Aleida wegfliegen. Er flattert durch das geöffnete Fenster hinein in Aleidas Haus. Krah landete auf dem Bücherregal und pickt das GROßE HEXENBUCH heraus. Danach beginnt er die Seiten mit dem Schnabel in kleine Schnipsel zu reißen. Sobald Aleida wieder nach Hause kommt mit ihren Eichenblättern gibt´s nichts mehr zu zaubern! Ihr Buch wird in Schnipseln auf dem Boden liegen, nichts wird mehr zu lesen sein! Die Krähe pickt so schnell sie kann!
Na Kinder, wollt ihr alle noch wissen wie es ausging mit Aleida der Hexe?
Jetzt wo sie nicht mehr zaubern kann, haben die Zwerge und Tiere des großen Waldes keine Angst mehr vor ihr. Sie kommt öfter bei ihnen vorbei auf ein Kaffeekränzchen. Und das findet Aleida sehr toll! Sie baut Kohl und Möhren an für die Kaninchen. Auch backt sie Brot für die Vögel und die anderen Tiere. Wenn sie davon hören, kommen sie gern zu Besuch.
An einem Abend kommen auch ein paar Zwerge und nach kurzer Zeit sitzen auch sie zusammen bei ihr und erzählen sich Geschichten.
Und Aleida schaut in die Runde und denkt sich: „Es ist doch viel schöner lebende Zwerge bei sich zu haben als welche aus Stein. Was bin ich froh, dass ich nicht mehr zaubern kann! Denn jetzt fühle ich mich nicht mehr allein!“